Volumetrie

  • T 10: HCl alkalimetrisch
    Erhaltene Lösung im Messkolben auf 100 ml auffüllen. Zur Titration Aliquote von 20 ml in Erlenmeyerkolben pipettieren und auf ca. 50 ml verdünnen, 3-7 Tropfen Indikatorlösung (z.B. Bromthymolblau, Methylrot) zugeben und mit 0,1 M NaOH bis zum Farbumschlag titrieren.
  • T 12: NaOH acidimetrisch
    Analog Versuch T 10 verfahren und mit 0,1 M HCl titrieren. Als Indikator Bromthymolblau (bevorzugt) oder Methylrot verwenden. Aufüllen des Messkolbens und Verdünnen der Aliquote mit ausgekochtem, kohlendioxidfreiem Wasser oder (besser) bis kurz vor Farbumschlag titrieren, Lösung aufkochen, um CO2 zu entfernen, abkühlen lassen und dann bis zum Indikatorumschlag titrieren.
  • T 14: H3PO4 alkalimetrisch
    Phosphorsäure ist eine dreiprotonige Säure, die stufenweise neutralisiert werden kann, wobei jede Stufe einem eigenen pH-Wert entspricht. Je nach Wahl des Indikators wird bis zur Bildung des primären oder sekundären Phosphats titriert. Es ist empfehlenswert, bis zur Bildung des primären Phosphats mit Methylorange als Indikator zu titrieren. Man titriert mit 0,1 M NaOH auf Farbgleichheit mit einer Vergleichslösung, die 0,05 M an NaH2PO4 ist und die selbe Menge Indikator enthält.
    Lit.: JJ 124, Lux 90, P 55, GK 64, JJK 193
  • T 23: NO2 - manganometrisch
    Die erhaltene Nitritlösung auf 100 ml auffüllen, gut umschütteln und die Bürette damit füllen. 20 ml 0,1N KMnO4-Lösung in einem Erlenmeyerkolben auf ca. 200 ml verdünnen, 20 ml 2 M Schwefelsäure zugeben und auf 40 °C (nicht höher !) erwärmen. Diese Lösung mit der Nitritlösung langsam bis zur Entfärbung titrieren. Diese Reaktion ist relativ langsam, d.h. die Temperatur sollte nicht wesentlich absinken und es muß besonders zum Ende der Reaktion sehr langsam titriert werden.
    Lit.: JJ 168, Lux 120, P 144, GK 85, JJK 68
    Beginnen Sie mit einem 10 ml Aliquot und ermitteln Sie hiermit einen genäherten Verbrauch für die 20 ml Aliquote.
  • T 30: Cu2+ jodometrisch (nach Bruhns)
    Ein 20 ml Aliquot wird mit ca. 20 ml 2M H2SO4 angesäuert und mit 10 ml Harnstoff-Bleinitrat-Lösung versetzt. Dann gibt man 10 ml KI/KSCN-Lösung zu und titriert die schmutzig grüne Lösung sofort mit 0,1 N Natriumthiosulfat-Lösung. Der Niederschlag wird dabei violettgrau. Gegen Ende der Titration gibt man 1-2 ml Stärkelösung zu und titriert die nunmehr dunkelblaue Lösung langsam tropfenweise zu Ende.
    Lit.: JJK 130
  • T 31: H2O2 jodometrisch
    In einem Erlenmeyerkolben werden 10 ml 10%ige Kaliumiodid-Lösung auf etwa 100 ml verdünnt, einige Kristalle Na2WO4 oder Na2MoO4 zugegeben und nach deren Auflösung mit 10 ml verd.Schwefelsäure (2M) angesäuert. Das H2O2-Aliquot wird unter dauerndem Umschwenken des Kolbens zugetropft. Anschließend titriert man mit 0,1 N Natriumthiosulfat-Lösung, bis die Lösung nur noch schwach gelb gefärbt ist, gibt 1-2 ml Stärkelösung zu und titriert zu Ende.
    Lit.: JJ 197, P 183, JJK 120
  • T 32: Co2+ jodometrisch
    Ein 20 ml Aliquot in einen 250 ml Erlenmeyerkolben pipettieren, ca. 5 g Natriumhydrogencarbonat zugeben und im Eisbad auf 0 °C abkühlen. Zur kalten Lösung unter Umschwenken 5 ml 30 %iges H2O2 geben; es bildet sich ein dunkelgrüner Co(III)‐Komplex. Nach dem Abklingen der Sauerstoffentwicklung wird auf dem Wasserbad 20 min schwach erwärmt (40-60 °C), um restliches Wasserstoffperoxid zu zersetzen. Die Lösung wird nun auf 100 ml verdünnt, 10 ml 10 %ige KI‐Lösung zugegeben und mit verd. Salzsäure (3N) langsam unter Umschwenken neutralisiert, bis die CO2‐Entwicklung beendet ist (stülpen Sie einen Glastrichter auf Ihren Erlenmeyerkolben und neutralisieren Sie durch diesen Trichter, um das Herausspritzen von Kolbeninhalt zu verhindern). Dann gibt man weitere ca. 10 ml Salzsäure (3N) zu. Die Lösung sollte jetzt dunkelrot gefärbt sein (wenn nicht, noch etwas HCl zutropfen). Nun wird mit 0,1 N Natriumthiosulfat-Lösung titriert. Kurz vor dem Äquivalenzpunkt gibt man 1‐2 ml Stärkelösung als Indikator zu.
    Lit.: Lux 124, (JJK 204)

    Bereiten Sie Ihre Aliquote parallel bis einschließlich Zugabe der 10 %ige KI‐Lösung vor. Im Anschluss jedes Aliquot, wie oben beschrieben, mit HCl (3N) versetzen und sofort titrieren.

  • T 33: JO3- jodometrisch
    Zu einem Aliquot gibt man 10 ml 10%ige KI-Lösung und 20 ml verd. HCl (2M). Dann wird mit 0,1 N Natriumthiosulfat-Lösung titriert. Kurz vor dem Äquivalenzpunkt werden 1-2 ml Stärkelösung als Indikator zugegeben.
    Lit.: JJ 197, P 175, JJK 120
  • T 34: Cr2O72- jodometrisch
    Ein 20 ml Aliquot wird mit 10 ml 10%iger KI-Lösung und 25 ml 3 M HCl versetzt und auf 100 ml verdünnt. Nun titriert man mit 0,1 N Natriumthiosulfat-Lösung, bis sich die dunkelbraune Farbe aufhellt, gibt 1-2 ml Stärkelösung zu und titriert bis zum Endpunkt. Dieser ist erreicht, wenn die Lösung nicht mehr durch die Jodstärke blau, sondern nur noch durch Chrom(III)ionen bläulich-grün gefärbt ist.
    Lit.: JJK 102
  • T 50: Mg2+ komplexometrisch
    Ein Aliquot auf ca. 100 ml verdünnen und, falls die Lösung sehr sauer ist, mit Natronlauge annähernd neutralisieren. Eine Indikator-Puffer-Tablette zugeben und vollständig auflösen (dauert ca. 5 min, gelegentlich umschütteln), dann 1 ml konz. Ammoniaklösung (25%) dazupipettieren. Mit 0,1 M Titriplex-III-Lösung bis zum deutlich erfolgten Farbumschlag von Rot nach Grün titrieren.
    Lit.: Komplexometrische Bestimmungsmethoden mit Titriplex, Fa. Merck JB 399, JJ 214, P 288, GK 127
  • T51: Ca2+ komplexometrisch
    Ein Aliquot auf ca. 100 ml verdünnen und, falls die Lösung sehr sauer ist, mit Natronlauge annähernd neutralisieren. Eine Indikator-Puffer-Tablette zugeben und vollständig auflösen (dauert ca. 5 min, gelegentlich umschütteln), dann 1,5 ml konz. Ammoniaklösung (25%) dazupipettieren. Mit 0,1 M Titriplex-III-Lösung bis zum deutlich erfolgten Farbumschlag von Rot nach Grün (mit schwach grauem Unterton) titieren.
    Lit.: Komplexometrische Bestimmungsmethoden mit Titriplex, Fa. Merck JB 400, JJ 215, Lux 101, P 289

    Alternativ: Calcium läßt sich auch mit Calconcarbonsäure als Indikator titrieren; dieses Verfahren ergibt u.U. einen besseren Farbumschlag und erlaubt die Bestimmung von Calcium neben Magnesium (was im Praktikumsversuch nicht von Bedeutung ist). Ein 20 mL Aliquot wird auf etwa 100 ml verdünnt und eine Spatelspitze eines Mg-Salzes (z.B. Magnesiumchlorid, ergibt einen schärferen Umschlag) darin aufgelöst. Anschließend gibt man 5 ml 2 M NaOH und eine kleine Spatelspitze Calconcarbonsäure-Verreibung zu. Dann wird unter gutem Umschwenken mit 0,1 M Titriplex-III-Lösung bis zum Farbumschlag von Violettrosa nach Reinblau titriert.
    Lit.: Komplexometrische Bestimmungsmethoden mit Titriplex, Fa. Merck
  • T 52: Zn2+ komplexometrisch
    Ein 20 ml-Aliquot wird auf ca. 100 ml verdünnt und, falls die Lösung sehr sauer ist, mit NaOH annähernd neutralisiert. Eine Indikator-Puffer-Tablette zugeben und vollständig auflösen (dauert ca. 5 min. gelegentlich schwenken), dann 1,5 ml konz. Ammoniaklösung (25%) dazu pipettieren. Mit 0,1 M Titriplex-III-Lösung bis zum Farbumschlag von Rot nach Grün titrieren.
    Lit.: Komplexometrische Bestimmungsmethoden mit Titriplex, Fa. Merck
  • Literaturverzeichnis:
    JB: Jander, Blasius; "Einführung in das anorganisch-chemische Praktikum",
    Hirzel-Verlag Stuttgart, 13. od 14. Auflage
    JJ : Jander, Jahr; "Maßanalyse", de Gruyter Verlag, 14. Auflage, 1986
    Lux: Lux; "Praktikum der quantitativen anorganischen Analyse", Bergmann Verlag,1979
    P : Poethke; "Praktikum der Maßanalyse", Verlag Harri Deutsch, 2. Auflage, 1980
    GK : Gruber,Klein; "Analytisches Praktikum, Bd. 2b"
    JJK: Jander, Jahr,Knoll; "Maßanalyse", 13. Auflage